AVM darf Modifikation von Router-Firmware nicht verbieten

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    • AVM darf Modifikation von Router-Firmware nicht verbieten

      AVM darf Modifikation von Router-Firmware nicht verbieten

      AVM[1] muss es dulden, dass andere Unternehmen Software anbieten, mit der Besitzer einer Fritzbox die Linux-basierte Firmware des Routers modifizieren können. Das hat das Landgericht Berlin diese Woche im Rechtsstreit zwischen AVM und der Cybits AG entschieden. Damit hat sich das Gericht der Argumentation der Cybit AG angeschlossen, dass AVMs Versuch, die Modifikation der Firmware seiner Router aus urheber- und markenrechtlichen Gründen zu verbieten, gegen die GPL verstößt. Der Vertrieb der Software Surfer-Sitter der Cybits AG bleibt allerdings weiterhin untersagt.

      Surf-Sitter[2] der Cybits AG[3] ist eine Kinderschutz-Software an, mit der sich Surfzeiten festlegen und Webfilter einrichten lassen. Die Software steht auch in einer Variante zur Installation auf Routern wie der FirtzBox zur Verfügung; bei der Installation wird die Firmware des Routers heruntergeladen, modifiziert und wieder auf den Router aufgespielt. AVM[4] sieht darin unter anderem einen Verstoß gegen sein Urheberrecht und erwirkte im Januar letzten Jahres eine einstweilige Verfügung, die der Cybits AG den Vertrieb der Software untersagt[5], sofern damit die "Firmware bzw. Teile hiervon bearbeitet und umgearbeitet sowie in Teilen unverändert bzw. in Teilen abgeändert weiter gebraucht" werden. Gleichzeitig reichte der Router-Hersteller eine Klage ein.

      Die Cybits AG und der als Streithelfer am Prozess beteiligte Harald Welte, Linux-Entwickler und Gründer von gpl-violations.org[6], sehen durch die Forderung von AVM hingegen die GPL verletzt, unter der der Linux-Kernel und weitere Bestandteile der Firmware stehen. Die General Public License der Free Software Foundation erlaubt es ausdrücklich, GPL-lizenzierte Software zu verändern und auch in veränderter Form weiterzugeben. In der Anhörung[7] vor Gericht konzentrierte sich der Streit auf die Frage, ob ein Router eher als geschlossenes System aus Hard- und Software anzusehen sei, dessen Modifikation der Hersteller – ähnlich wie bei einem Telefon mit SIM-Lock – verbieten könne, oder als Computer, auf dem der Besitzer zusätzliche Software installieren darf.

      In seiner Entscheidung lehnte das Gericht die Forderung von AVM ab, den Vertrieb der Cybits-Software grundsätzlich zu verbieten. Sowohl Cybits als auch Dritte dürften Veränderungen an der Fritzbox-Firmware vornehmen; auch ist es Cybits nicht verboten, Software zu vertreiben, die dem Benutzer hilft, Modifikationen vorzunehmen. Allerdings gab das Gericht einem von AVM gestellten Hilfsantrag statt und verbot den Vertrieb der Cybits-Software aus wettbewerbsrechtlichen Gründen, falls diese dazu führt, dass in der Konfigurationsoberfläche des Routers fehlerhafte Statusinformationen angezeigt werden. Der Hilfsantrag von AVM hatte darauf abgehoben, dass der Einsatz der Software von Cybits zu Fehlfunktionen des Routers führt, die vom Benutzer nicht zu erkennen sind.

      Für Weltes Anwalt Till Jaeger ist das Urteil "eine erfreuliche Entscheidung, die die Intention der GPL
      stützt und für die gesamte Embedded Industrie, die auf Linux setzt, wichtig ist". Welte zeigte sich "hocherfreut, dass das Gericht jeglichen Anspruch AVMs, jede Veränderung an den GNU GPL-lizenzierten Komponenten der Fritz!Box-Firmware zu kontrollieren, zurückgewiesen hat." Es sei ein Schlüsselaspekt der Freie-Software-Bewegung, dass jeder aufbauend auf bestehenden Programmen und Produkten weiterentwickeln dürfe.

      AVM sieht sich durch das Urteil grundsätzlich bestätigt, da Surf-Sitter für die Fritzbox in der vorliegenden Form nicht verbreitet werden darf. Laut dem Urteil müsse es die Cybits AG unterlassen, mit ihrer Software "so auf die FRITZ!Box einzuwirken, dass auf der Konfigurationsoberfläche der FRITZ!Box fehlerhafte Anzeigen zur Internetverbindung und zur Kindersicherung erfolgen", erklärte AVM. In Bezug auf die GPL würden sich aus dem Urteil wie von AVM erwartet keine Veränderungen ergeben. Das Unternehmen will seine Arbeit im Open-Source-Bereich "unvermindert und ohne Änderungen fortsetzen und weiterhin nachhaltig alle seriösen Entwicklungen unterstützen".

      Die schriftliche Urteilsbegründung steht noch aus. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig; die Parteien können gegen die Entscheidung Berufung einlegen. (odi[8])

      URL dieses Artikels:
      heise.de/newsticker/meldung/AV…ht-verbieten-1376586.html
    • RE: AVM darf Modifikation von Router-Firmware nicht verbieten

      Na, dann schauen wir mal, ob diese "Vom Hersteller nicht unterstützte Änderungen"-Meldung irgendwann mal ad acta gelegt wird, nur weil man mal telnet aktiviert und wieder deaktiviert hat
      Dateien
      • fritzbox.jpg

        (7,58 kB, 386 mal heruntergeladen, zuletzt: )
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      Linux ist im Prinzip ein einfaches Betriebssystem.
      Es gehört jedoch Genialität dazu, diese Einfachheit zu erkennen.
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    • kannste doch ausschalten ;) auch bei nicht gefreezten versionen:

      in der debug.cfg unter /var/flash folgendes eingeben:

      Quellcode

      1. # SIGNED_FIRMWARE Warnhinweis wegen Manipulation entfernen
      2. dst=/var/tmp/signed_firmware
      3. src=/usr/www/all/html/de/home
      4. mkdir -pm 777 $dst
      5. for file in home.js konfig.js; do
      6. if [ -f $src/$file ]; then
      7. sed -e 's,.*var signed =.*,var signed = "1",' $src/$file > $dst/$file
      8. mount -o bind $dst/$file $src/$file
      9. fi
      10. done

      dann reboot und weg sollte es sein ...

      ich leg allerdings nicht die hand dafür ins feuer, bei freetz gibts da nen button für :D
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      Goethe sagte mal: ... auch ist das Suchen und Irren gut, denn durch Suchen und Irren lernt man...
      give it a chance!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Humorator ()

    • Leider kann ich die debug.cfg nicht bearbeiten, warum auch immer.

      vi /var/flash/debug.cfg gibt ein 'Not a regular file' aus.

      cat /var/flash/debug.cfg gibt ein 'no such file or directory'

      debug.cfg existiert aber mit Rechten 644. Hab auch mal auf 777 gesetzt, bringt aber keine Veränderung.

      Dann habe ich mal die Scriptbefehle manuell in Telnet ausgeführt. Telnet aus und Box neu gestartet. Leider steht die Meldung immer noch drin.

      Any hints?

      Ach so, noch was: Es gibt kein /usr/www/all/..... sondern /usr/www/avm/...

      Hab das natürlich in $src geschrieben.
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    • So, hab was gefunden, hilft ja evtl. dem einen oder anderen, die nervige Meldung loszuwerden.

      Telnet ein mit #96*7*
      Einloggen
      das hier eingeben:

      Quellcode

      1. major=$(grep tffs /proc/devices)
      2. tffs_major=${major%%tffs}
      3. rm -f /var/flash/fw_attrib
      4. mknod /var/flash/fw_attrib c $tffs_major 87
      5. echo -n "" > /var/flash/fw_attrib
      6. rm -f /var/flash/fw_attrib

      Telnet aus mit #96*8*

      Auf der Fritz-Weboberfläche einloggen. Meldung ist weg.
      Die Meldung kommt allerdings wieder, wenn man sich wieder per Telnet einloggt. Was da passiert, ist hier

      Quelle: hxxp:/ /wi ki.ip-phone-forum.de/software:ds-mod:development:manipulation_erkennung

      gut beschrieben.
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    • Original von Exilschwaelmer
      Leider kann ich die debug.cfg nicht bearbeiten, warum auch immer.

      vi /var/flash/debug.cfg gibt ein 'Not a regular file' aus.

      cat /var/flash/debug.cfg gibt ein 'no such file or directory'

      debug.cfg existiert aber mit Rechten 644. Hab auch mal auf 777 gesetzt, bringt aber keine Veränderung.

      Dann habe ich mal die Scriptbefehle manuell in Telnet ausgeführt. Telnet aus und Box neu gestartet. Leider steht die Meldung immer noch drin.

      Any hints?

      Ach so, noch was: Es gibt kein /usr/www/all/..... sondern /usr/www/avm/...

      Hab das natürlich in $src geschrieben.


      Sicherheitsstufe ändern ;)

      Telnet öffnen und dann

      Quellcode

      1. echo 0 > /tmp/flash/mod/security
      2. modsave


      Erklärung zur Zahl hinter echo:
      # 0 : no restrictions
      # 1 : only configuration files without shell commands might be edited
      # 2 : no configuration files might be edited

      für ältere revisionen (vor r3318)

      Quellcode

      1. echo 0 > /tmp/flash/security
      2. modsave
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    • Danke!
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