Hilfe und Tipps fürs auslöten der Kondensatoren gesucht

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    • Hilfe und Tipps fürs auslöten der Kondensatoren gesucht

      Mein Gruß an alle VU+ Freunde
      Ich habe innerhalb der Familie mehrere der guten VU+ Duo im Einsatz und jetzt zeigen sich die ersten Empfangsprobleme bei zwei der Boxen.

      Da ich schon vor Jahren mal die drei Elkos C807, C814 und C850 getauscht habe, ist mir der Kraftakt beim auslöten der Elkos noch gut in Erinnerung. Bei dem Mainboard wurde ja bleifreies Zinn verwendet, daher meine Frage an euch Profis, was ist der beste Weg um die Elkos sauber auszulöten, möglichst ohne Beschädigung der Lötaugen auf der Unterseite.
      Gleiches gilt ja auch für das Netzteil, denn auch da will ich mal die 6 verdächtigen Elkos austauschen.

      Kann mir da jemand seine Tipps und Tricks nennen um hier eine saubere Arbeit auszuführen?
    • pa200 schrieb:

      die ersten Empfangsprobleme bei zwei der Boxen.
      Wenn es um HD Sender geht, würde es doch ausreichen, den C848 zu tauschen.
      Damit es zum Test schneller geht, könntest du die Beinchen abzwicken und dort den Ersatz dran löten.
      Danach kannst du immer noch "sauber" einbauen, wenn du genügend Tipps und Infos hast.
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    • Marti_win7 schrieb:

      könntest du die Beinchen abzwicken und dort den Ersatz dran löten.
      ich würde davon abraten, da sich durch das Erhitzen der Beinchen
      der Lötpunkt auf der Unterseite der Platine verflüssigen kann.
      Dadurch kann dann eine "kalte Lötstelle" entstehen.

      Besser die Platine ausbauen, den Lötpunkt erhitzen und das
      flüssige Lötzinn mit einer Entlötpumpe absaugen.
    • Duc schrieb:


      Besser die Platine ausbauen, den Lötpunkt erhitzen und das
      flüssige Lötzinn mit einer Entlötpumpe absaugen.
      Das ist ja das Problem. Selbst mit meiner Lötstation, eingestellt auf 340 Grad, hatte ich Probleme dass das bleifreie Lötzinn flüssig wird.
      Auch mit der Entlötpumpe kam ich da nicht weiter.

      Daher bin ich ja auf der Suche nach mehr technischen Kniffen die hier helfen und das auslöten möglich machen.
    • Wie wäre es denn mit folgendem Vorschlag.

      Kann mir jemand hier aus dem Forum, der schon mehrfach diese Kondensatoren OHNE Problem ausgelötet hat, seine Tipps und Vorgehensweise etwas ausführlicher schreiben.

      So nett das auch gemeint sein mag, aber "dann war vermutlich die Temperatur (340 Grad) unzureichend" hilft mir gerade keinen Millimeter weiter.
      :( ;( :/
    • Ich hab die Kondensatoren bei meiner alte DUO am Netzteil ersetzt:
      Hab, wie oben empfohlen die Drähte ca. 1/2 cm über der Platine gekappt und die neuen Kondensatoren dort angelötet und es so gelassen.

      Ein Standard-Lötkolben ist für das Schmelzen der Lötstellen auf der Platine zu kalt.
      Deshalb hatte ich auch keine Probleme mit kalten Lötstellen, wie von Duc beschrieben. An der Platine hat sich nichts gelöst.
      Hast Du aber schon auf der Platine mit "normalem Lötzinn gearbeitet kann das wirklich die alten Lötstellen schmelzen.

      Alternativ kannst Du Dir einen heißeren Lötkolben besorgen. Vermutlich gibt es bei der Arbeit damit auch besondere Formen der Anwendung (damit die Bauteile nicht zu heiß werden).

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von jo.wind ()

    • mein Tipp, es brauch geeignetes Werkzeug für Reparaturen. Ich bin eher ein Freund von Aus- und Einloeten. Je nach Bedarf gibt es bei mir unterschiedliche Werkzeuge.
    • Radar schrieb:

      mein Tipp, es brauch geeignetes Werkzeug für Reparaturen. Ich bin eher ein Freund von Aus- und Einloeten. Je nach Bedarf gibt es bei mir unterschiedliche Werkzeuge.
      Ich habe eine Lötstation, Entlötpistole, Entlötpumpe und noch sonst jede Menge Werkzeug.
      Notfalls bekomme ich was noch fehlt von Freunden oder kann es mir kaufen.

      Was mir halt fehlt, ist das spezielle Fachwissen für genau diesen Fall mit dem bleifreien Lötzinn.

      Bei meinen sonstigen Lötarbeiten an alten Verstärkern aus den 80er habe ich eben dieses Problem nicht. Da ist die Entlötpistole oder die Litze vollkommen ausreichend.
    • Die Lötstelle ordentlich mit bleihaltigem Lötzinn aufschmelzen ( das Zinn mischt sich mit dem bleifreien Zinn). Dann sollte es sich auch mit eiinem "normalen" Lötkolben löten lassen. Dafür ist das bleihaltige Lötzinn sogar zugelassen!
    • OT
      ich habe eher Probleme mit winzigen Bauteilen, bin nicht mehr der Jüngste und meine Augen in Folge auch nicht mehr. :) Das aber ein ganz anderes Thema. Herkömmliche Elkos auch aktuell (noch) kein Problem.
      /OT
      "Anfänger" üben an Schrottplatinen. Übung macht den Meister. :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Radar ()

    • Die Lötaugen der Platine sind ja meist nicht sehr groß. Und wenn der Lötkolben 400°C hat nutzt es meist nichts.
      Man bekommt die Wärme nicht auf die Lötstelle und eher verzundert die Lötspitze.
      Daher mach ich es so. Platine umdrehen großen Klecks Lötzinn wenn es geht über beide Lötaugen der Platine.
      So werden beide gleichzeitig erwärmt und der Elko ist ruckzuck raus.
      Durch den Lötstoplack auf der Platine ist das überflüssige Lötzinn auch kein Problem.
      Mit Endlötlitze die Löcher freimachen und alles ist wie neu.
      Wenn man mehr am Elko zieht als ihn warm zu machen ist die Chance
      groß an der Multilayerplatine Schaden anzurichten.
      Vu+ ultimo 4k
      Panasonic TX-65LXW944
      Yamaha RX- D485
      One for All Smart Control 5
    • digi1 schrieb:

      Die Lötstelle ordentlich mit bleihaltigem Lötzinn aufschmelzen ( das Zinn mischt sich mit dem bleifreien Zinn). Dann sollte es sich auch mit eiinem "normalen" Lötkolben löten lassen. Dafür ist das bleihaltige Lötzinn sogar zugelassen!
      Da vorher ja mal das Thema mit der Temperatur angesprochen wurde, wie sieht es denn damit aus? Hast du da eine höhere Temperatur fürs auslöten? Ich kann ja meine 50 Watt Lötstation bis ca. 450 Grad hochregeln.
    • Ja, mit etwas höherer Temperatur muss man schon arbeiten, wobeu ich dir nicht die genaue Temperatur nennen kann. Ich habe einen Lötkolben, den man auf eine Temperatur einstellen kann, die nehme ich immer relativ niedrig, um die Spitze zu schonen. Dann hat der Kolben eine Taste, wo die volle Leistung (150W) zur Verfügung steht. Damit und mit meiner langjährigen Erfahrung regel ich den Zinnfluss. Um so länger man an dem bleifreien Zinn ohne Zugabe bleihaltigen Zinn rumprobiert, um so krümeliger und schlechter fließend wird es.
    • Danke dir, ist ein sehr guter Artikel zu meinem Problem. Werde mich hier mal tiefer einlesen und alle bisherigen Tipps mit einfließen lassen.

      Wie es sich für eine gute "Forums-Kultur" gehört, gibt es dazu später dann eine entsprechende Rückmeldung. Kann zwar einige Tage dauern, auch der übergeordnete Sinn in einem Forum ist für mich, die gegenseitige Hilfe mit nützlichen und anwendbaren Informationen, für alle die sich mit den gleichen Problemen und Fragen beschäftigen.

      VG und noch einen schönen November-Sonntag

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von pa200 ()

    • ich habe alle zwei Varianten wie hier schon vorgeschlagen gemacht einmal mit Absaugpumpe und auslöten und einmal die Kondensatoren ganz oben abgezwickt und angelötet bis heute nach ca. 4/5 Jahren laufen noch beide ohne Problemen.

      Am Anfang hatte ich auch eine Lötstation von Esra und hatte auch Problemen zum auslöten bzw. Das es verflüssig wird, seitdem ich eine ganz normalen Lötkolben auch von Esra habe geht das ohne Problemen.
      Gruß Micro
    • Wie versprochen eine erste Rückmeldung.

      Ich habe mir alle hier genannten Tipps angesehen und dann versucht es auf meine aktuell vorhandenen Möglichkeiten umzusetzen.
      Eine sehr wichtige fachbezogene Information war der hier verlinkte Artikel in Nr. 11, dann da ist der Unterschied zum bleifreien Löten eigentlich sehr gut erklärt. Wichtiger Tipp hier, mehr Wärme aber nicht über 360 Grad und eine möglichst breite Lötspitze.

      Was habe ich gemacht.
      Für den Lötkolben die breiteste Lötspitze eingesetzt, dann die Temperatur auf 360 Grad eingestellt. Zur Sicherheit und besseren Arbeit, hatte ich mir vorher die Lötstellen auf der Rückseite mit einem permanenten Stift markiert, so konnte ich zielsicher und ohne ständiges Wenden der Platine arbeiten.

      Ganz Wichtig!! Diese Stellen gut mit Flussmittel vorbereiten. Jetzt konnte ich die Lötspitze mit einem Tropfen frischen bleihaltigen Lötzinn versehen und habe damit die Wärme auf die gewünschten Entlötpunkte übertragen. Den Tipp mit den großen Lötbatzen über beide Beinchen habe ich erstmal nicht gemacht, da sich die Beinchen teilweise 1 cm weit auseinander befinden.

      Parallel mit der Wärmeübertragung habe ich dann etwas seitlichen Druck auf den jeweiligen Elko ausgeübt und konnte als die Lötstelle flüssig wurde, das jeweilige Beinchen herausziehen. Dann auf der anderen Seite das gleiche Spiel. Je nachdem wie viel Platz man an dem Elko hat, musste ich jede Seite zweimal raushebeln, dann viel der Elko von ganz alleine raus. Hat man ausreichend Platz, reichte nur einmal zur Seite drücken.

      Was nicht so geklappt hat, war die Entlötpumpe und die Entlötlitze, aber das werde ich bei Gelegenheit weiter üben müssen.
      Jetzt war aber noch das Problem mit den geschlossenen Lötaugen. Meine Versuche mit der Lötlitze waren nur an der Oberfläche erfolgreich, aber nicht durchgängig.
      Ich wollte aber nicht mit den weichen langen Beinchen der neuen Elkos und der Zufuhr von Wärme diese Löcher durchstoßen, also musste eine andere Lösung her.

      Dann kam mir, zumindest aus meiner Sicht, die optimale Idee wie man das lösen könnte. Zum Glück habe ich hier einige der dünnen Messspitzen liegen, die gerade mal 0,7mm Durchmesser haben und auch noch sehr stabil sind. Also die Messspitze auf der Komponentenseite in das jeweilige Loch eingesteckt und von der Lötseite wieder mit etwas frischem Lötzinn die Wärme zugeführt. Mit dieser Methode konnte ich alle geschlossenen Bohrungen mit relativ leichtem Druck wieder freimachen.

      Das wars und hat gut funktioniert. Die Profis haben hier bestimmt noch bessere Mittel und Wege um das professionell umzusetzen. Sorry für die etwas lässige Lösung, aber wichtig für mich war hier erstmal der Erfolg ohne Folgeschäden. Mal sehen was hier noch an weiteren Tipps zu lesen ist.

      Danke an alle vorerst, ich werde später noch einen weiteren Beitrag erstellen, wo es um die speziellen Elkos auf dem Mainboard und der Netzteilplatine geht.

      Gruß
      pa200

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von pa200 ()

    • Zum Löcher freimachen, besorge dir Spritzennadeln entsprechendem Durchmesser. Damit und mit Lötkolben bekommst du die Löcher frei. Wenn die Lötstellen ordentlich mit bleihaltigem Zinn versetzt sind, funktioniert es auch mit einem kräftigen, ruckartigen blasen auf die flüssige Lötstelle. Augen dabei schließen, manchmal spritzt es etwas zurück.
    • Eine etwas frickliche Methode: Mienen von Druckbleistiften von der Gegenseite vorsichtig in die Lötaugen drücken. Dann die Lötaugen erhitzen und vorsichtig weiter drücken. Die Mienen nehmen nich soviel Wärme weg und das Lötzinn haftet nicht daran.